In Remembrance of Oury Jalloh

Gemeinsame Bus-/Zuganreise aus folgenden Städten: Berlin, Potsdam, Hamburg, Frankfurt/ Main, Kassel, Marburg, Hannover, Greifswald, Leipzig, Dresden, Erfurt, Köln, Halle, Jena, Magdeburg und Göttingen. Infos hier: http://keineinzelfall.net/anreise/

In Erfurt gibt es einen gemeinsamen Zugtreffpunkt: 11:15 Uhr – Bahnhofsvorplatz

Im Folgenden gibt es auszugsweise eine Leseprobe aus dem Aufruf. Alles weitere findet ihr auf der Kampagnenseite (Kontakt zur Initiative, Spendenkonto, Veranstaltungen, usw.)

„Diejenigen, denen die Brutalität des südafrikanischen Apartheidregimes bewusst ist, können sich diese Situation nur allzu gut vorstellen: Ein schwarzer Mensch ist auf eine Pritsche mit feuerfester Matratze an Händen und Füßen gefesselt. Stunden später ist dieser Mensch tot. Sein Leichnam völlig verbrannt, die Finger kalziniert. Die offizielle These: Selbstmord.

Am 7. Januar 2005 ist Oury Jalloh genau unter diesen Umständen in Dessau gestorben.

Am selben Tag wurde das Leben eines zweiten Afrikaners von der Polizei ausgelöscht: Laye Konde, der zehn Tage zuvor aufgrund eines gewalttätigen Brechmitteleinsatzes in Koma gefallen war, verlor sein Leben ebenfalls am 7. Januar 2005. Keiner der hierfür verantwortlichen Polizisten ist verurteilt worden.

Es ist die Unmenschlichkeit, ein krankhaftes und gefährliches System, das den Privilegierten gibt, um andere in einer Position der Unterwerfung, Ausbeutung und Angst zu halten, zu akzeptieren, ja sogar zu fördern. Es ist der vollkommen fehlende Respekt für das Menschenleben und Menschenwürde – und es ist systematisch Mord.“
(Textauschnitt aus der Oury-Jalloh-Bewegung 2007)

Wir haben verstanden, dass wir nicht nur die Aufklärung des Mordes an Oury Jalloh selbst in die Hand nehmen müssen – weil dies kein Staatsanwalt oder Richter tun wird.
Wir haben gezeigt, dass ein langer Atem und eine breite Solidarität so viel Druck erzeugen, dass Oury Jalloh und die vielen anderen Opfer nicht vergessen werden.
Unser Kampf für Aufklärung und Gerechtigkeit steht symbolisch für alle rassistischen Morde von Dessau bis Ferguson und beinhaltet nicht nur den Protest in den Gerichtssälen oder auf der Straße. Er ist existentieller Bestandteil unser aller Leben, solange solche Verbrechen ungestraft begangen werden dürfen.

SEID TEIL DER LÖSUNG, STATT SCHWEIGENDER TEIL DES PROBLEMS:
Malt Banner und Transparente
Organisiert dezentrale gemeinsame Anreisen
(Kommunikation über Eure lokalen Ortsgruppen der Roten Hilfe und unsere Ini)

TOUCH ONE – TOUCH ALL!

WIR SEHEN UNS AM 7. JANUAR 2017 IN DESSAU…

#DessauerVerhältnisse beenden – ÜBERALL!

Volkstrauertag abschaffen!

plakatAm kommenden Sonntag ist es wieder mal soweit. Der Volkstrauertag steht vor der Tür. Und für alle die kein Bock haben um die gefallenen Vernichtungstruppen Deutschlands zu trauern gibt es bei der Volkstrauertag abschaffen! Kampagne jede Menge Veranstaltungstipps und Lesestoff.

Kommt am Samstag 18:00 Uhr nach Erfurt zur Nachttanzdemo und am Sonntag 16:00 Uhr zur Kundgebung nach Friedrichroda.

Gedenken an die Reichspogromnacht

Lichterlauf „Lichter gegen das Vergessen“
Das Aktionsbündnis gegen rechte Gewalt. Gotha ist bunt lädt am kommenden Mittwoch, 9. November, wie jedes Jahr, anlässlich des 78. Jahrestags der Reichspogromnacht zum Lichterlauf „Lichter gegen das Vergessen“ ein. Er beginnt um 17.00 Uhr in Gotha am Jüdischen Friedhof in der Eisenacher Straße und endet am Gedenkstein für die ehemalige Gothaer Synagoge in der Moßlerstraße.
9-november
Wir gedenken den Opfern der Reichsprogromnacht vom 09. November 1938. Kein Vergessen! Kein Vergeben!

Der Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus bleibt notwendig. Immer. Überall.

„Triumph des guten Willens“ im Ju.w.e.L

http://aagth.noblogs.org/files/2016/11/tdgw_plakat_web.jpg Am kommenden Donnerstag, den 03. November 2016, findet im Ju.w.e.L in Gotha eine Filmvorführung im Rahmen der „Volkstrauertag Abschaffen!“ Kampagne statt. Gezeigt wird der Film „Triumph des guten Willens“.

Filmstart: 19:00, davor ab 18:00 „Küche für Alle!“ im Ju.w.e.L (Hersdorfstraße 15, Gotha)

Filminfos:
„Triumph des guten Willens“

Der Dokumentarfilm setzt sich filmisch mit den Texten des Publizisten Eike Geisel (1945-1997) auseinander. Im Zentrum stehen Geisels Kritiken an der deutschen Erinnerungspolitik – wie sie beispielsweise jedes Jahr zum Volkstrauertag zu Tage tritt – und seine These über die „Wiedergutwerdung der Deutschen“. Texte Geisels aus den 1990er Jahren, u.a. über die Neue Wache und das Holocaust-Mahnmal in Berlin, kontrastieren die heutigen Bilder der beschriebenen Gedenkstätten. Sie zeigen eine Normalität, die es eigentlich nicht geben dürfte.
Zudem analysieren ausführliche Interviews mit Alex Feuerherdt, Klaus Bittermann, Hermann L. Gremliza und Henryk M. Broder Geisels Thesen in Hinblick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse heute.
Von der politischen Biografie Eike Geisels ausgehend zeichnet „Triumph des guten Willens“ ein Bild erinnerungspolitischer Debatten der letzten Jahrzehnte und fragt schließlich nach der Möglichkeit von Kritik in unmöglichen Zeiten.

Eike Geisel, der in den 1980er- und 1990er-Jahren zu den schärfsten Kritikern sowohl der Wiederaufbereitung deutscher Vergangenheit als auch des deutsch-jüdischen Verbrüderungskitsches gehörte, löste durch seine Essays und Polemiken teils große Kontroversen aus. Zudem betätigte er sich als Übersetzer und Herausgeber englischsprachiger Texte Hannah Arendts und trat auch als Verfasser historischer Arbeiten, u.a. über das Berliner Scheunenviertel und den Jüdischen Kulturbund, in Erscheinung.