Naziangriff auf das Ju.w.e.L sowie Parteibüros in Gotha

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch gab es einen Angriff von Nazis auf das soziokulturelle Wohnprojekt „Ju.w.e.L. e.V.“ in Gotha.

Etwas über einen Monat nach dem letzten Angriff kam es am 19.04. erneut zu einem Angriff auf das „Ju.w.e.L“. Am 19.04. zwischen 01:45 und 02:00 Ortszeit fanden 2 Steine ihr Ziel, durch Fenster in das Innere des Hauses. Zudem wurde ein Briefkasten durch Pyrotechnik („Labomba“) zerstört. Wieder einmal wurde bewusst das Verletzen, oder Schlimmeres, durch Nazis in Kauf genommen. Wir solidarisieren uns mit den Betroffenen und werden derartige Zustände nicht hinnehmen.

In der Nacht zum Ostermontag wurden zudem die Scheiben der Parteibüros der „Linken“ und der „SPD“ eingeschlagen. Während Polizei und Presse von „möglichen politisch motivierten Vorfällen“ reden, ist mehr als deutlich, dass es sich um Taten, der sich immer mehr radikalisierten Gothaer Nazisszene handelt, rund um das Sammelsurium des geistigen Dünnschisses „Bündnis Zukunft Landkreis Gotha“.

Nähere Infos zu allen Vorfällen folgen.

Die vergangenen Tage zeigen wie wichtig es ist den Nazis nicht die Straße zu überlassen. Nicht am 10.06. in Gotha, am 01. Mai in Gera und Halle und auch sonst nirgendwo! Reclaim the streets!

Am 1. Mai nach Gera – Das Hinterland aufwühlen! III. Weg stoppen!

Der 1. Mai steht bevor, und dieses Jahr gibt es mal wieder eine größere Nazi-Demo in Thüringen. Hier gibt´s den Teaser antifaschistischen Landarbeiter*innen:

Aufmarsch der Neonazipartei „lll.Weg in Gera
Die ostthüringische Kleinstadt Gera soll am 1.Mai Bühne werden für ein völkisches, nationalistisches, antisemitisches Spektakel, veranstaltet von der neonazistischen Kaderpartei „lll.Weg“.

Bereits in den Jahren zuvor in Plauen und Saalfeld zeigte sich, dass die Nazis bewusst kleinere Städte und ländliche Regionen für ihre Präsenz und Aufmärsche wählen und dass dort, wo sie erfolgreich auftreten konnten, Nazistrukturen etabliert und gefestigt wurden.
Besonders in der Provinz, wo mit wenig Gegenwehr gerechnet und eine breitere Akzeptanz vorgefunden wird, bauen die Nazis ihre Netzwerke auf und aus.
Unter dem Label vermeintlicher „Kapitalismuskritik“ verbirgt sich aber nichts weiter als der autoritäre und menschenverachtende Wahn einer Wiederauferstehung des Deutschen Reiches.

Nicht mit uns!
Wir werden am 1.Mai dem Aufmarsch eine kraftvolle, antifaschistische Demonstration entgegensetzen!

10 Uhr Hauptbahnhof Gera

Alle weiteren Infos, den ausführlichen Aufruf und Mobi-Stuff findet ihr auf dem Blog.

Naziangriff auf Ju.w.e.L. e.V.

In der Nacht von Samstag den 04.03. auf Sonntag den 05. wurde das Wohn- und Kulturprojekt Ju.w.e.L. e.V. in der Gothaer Hersdorfstraße erneut Ziel eines Naziangriffs. Gegen 2:45 Uhr wurde ein Fenster mit einem Stein eingeworfen. Der entstandene Schaden beschränkt sich auf die Scheibe, es wurde niemand verletzt.

Die rechte Szene scheint aus ihrem Winterschlaf erwacht zu sein. Nachdem sich Kameradschaftsführer Zint aus der Schussbahn gebracht und im verträumten Henningsleben Zuflucht gefunden hat, scheint die lokale Naziszene wieder vermehrt aktiv zu werden. Neben Angriffen auf Geflüchtete oder das Juwel, werden im Westviertel vermehrt Nazisticker geklebt. Unterstützung bekommen die Gothaer Kameraden von der Eisenacher Graffiti-Crew „NS 51“, die ihre rechte Propaganda vor allem im Gothaer Osten an die Wände malt.

Gegen die Sticker und Graffitis kann jede und jeder etwas tun, notfalls auch ganz alleine. Um „dunkeldeutsche Zustände“ auf Dauer zu verhindern ist leider etwas mehr notwendig. Werdet aktiv, bildet Banden und überlasst den Nazis nicht eure Stadt!

Saalfeld: ThüGIDA auf der Straße, AfD im Landtag – Thüringer Anti-Antifa

Ähnlich der Kampagne der Gothaer Nazis „gegen linke Gewalt“, versucht ThüGIDA dieses Prinzip nun in Saalfeld anzuwenden. Die Nazis versuchen den Spagat zwischen bemitleidenswertem Opfer (von linker Gewalt, Medienhetze, usw.) einerseits und heroischem Kämpfer andererseits. Das mag zwar amüsant und skuril wirken, verdient aber trotz allem ein gehöriges Maß an antifaschistischem Widerstand.

Unterstützt die Soligruppe United we stand und fahrt am 18. Februar nach Saalfeld!

Im Zuge der Proteste gegen einen ThüGIDA-Aufmarsch am 9. Januar 2017 versuchen Thüringer Neonazis auf verschiedenen Ebenen gegen ihren politischen Gegner mobil zu machen. Die Nazis von ThüGIDA bekommen dabei, mal wieder, Schützenhilfe von der Thüringer AfD.

Unter dem Motto „Make racists afraid again!“ mobilisierte u.a. das Antifa Jugendbündnis Saalfeld (AJUBS) gegen den rassistischen Aufmarsch in der Saalfelder Innenstadt. Das Plakat zierte das Warnschild für Feuer. Die Linke-Abgeordnete Sabine Berninger teilte auf Facebook das Plakat und bezog sich positiv auf den geplanten Gegenprotest. Für die Thüringer AfD-Fraktion, allen voran Stefan Möller, war das Grund genug hinter den vermeintlichen Übergriffen durch „linksextremistische Gewalttäter“ Sabine Berninger als Strippenzieherin anzusehen. Ihr Post diene zur „Anstiftung von Körperverletzung und Landfriedensbruch“, wie es von der AfD heißt. Der Geschäftsführer der Thüringer AfD-Fraktion setzt sogar noch einen drauf und will als Folge des Postings von Berninger „schlimme Hass- und Gewaltverbrechen“ sehen.
Während die Polizei an dem Abend Antifaschisten festsetzte und gegen einen von ihnen Ermittlungsverfahren einleitete und in Gewahrsam steckte, beginnt die Thüringer AfD gegen Menschen vorzugehen, die Proteste gegen Naziaufmärsche unterstützen. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft Gera gegen Berninger.
Inzwischen hat ThüGIDA auch einen weiteren Aufmarsch in Saalfeld angekündigt. Für den 18. Februar ruft daher das AJUBS erneut zu Gegenprotesten auf. Dass die Nazis dieses Mal einen klaren Gegner vor Augen haben, zeigt alleine das Motto „Auge um Auge. Dem antideutschen Terror eine Adresse geben“. Wobei das erste Layout zur Demonstration das Logo des Parteibüros ‚Haskala‘, der Landtagsabgeordneten Katharina König (Die Linke) zeigte. Mittlerweile wurde dieses Layout, man hatte wohl doch Angst vor rechtlichen Komplikationen, wieder entfernt.
Während die ThüGIDA auf der Straße gegen Antifaschisten vorgeht, übernimmt die AfD diese Rolle im Parlament und auf dem rechtlichen Weg. Stellen wir uns der Anti-Antifa entgegen, egal ob Köckert, Möller, Höcke oder wie sie heißen. Am 18. Februar heißt es dann: „MAKE RACISTS AFRAID AGAIN…AND AGAIN…AND AGAIN!

Für den von Repression betroffenen Antifaschisten vom 9. Januar sammeln wir weiterhin Spenden.

Soligruppe
United we stand – Solidarität gegen Naziaufmärsche und Repression in Saalfeld, Januar 2017

„Organize! Demonstration“ , 10.02.17 Weimar Hauptbahnhof

Die nationale Trauersaison 2017 steht unmittelbar bevor. Der erste Termin wurde zwar durch die Brigade Magdeburg abgeagt. Allerdings scheint die Naziszene den Aufmarsch in Dresden wiederbeleben zu wollen. Und auch in Weimar wird zu einem sogenannten Trauermarsch mobilisiert.

In Weimar wird es verschiedene Aktionen gegen diesen Kartoffelauflauf geben. Ein breites Bürgerbündnis wird auf den Beinen sein und unsere Freund*innen von der Antifa Koordination Weimar rufen zu einer Demonstration auf.

Vorsicht Spoileralarm: Im Folgenden wird der letzte Absatz des lesenswerten Aufrufs aus Weimar dokumentiert. Guckt auf den oben verlinkten Blog, da gibt es dann den vorhergehenden Part.

Organize!
Mittlerweile kritisieren wir die gleichen Erscheinungsformen seit drei Jahren, mal mehr, mal weniger ausdifferenziert vorgetragen. In diesem Jahr wollen wir unserer Kritik eine Plattformen geben, mit der wir mehr Menschen erreichen wollen. Wir wollen brechen mit dem Kult vom „bunten Weimar“, wollen Probleme am „nur gegen Nazis“ sein benennen und unseren eigenen Standpunkt offensiv darlegen. Wir wollen aufzeigen, dass Nazis nicht im luftleeren Raum existieren, sondern ein Phänomen des Kapitalismus sind, was nicht einfach aus dem Wahrnehmungsbereich verdrängt werden kann, wenn Fischer gerade einmal keine Demonstration angemeldet hat. Wir möchten unsere Perspektiven der Lebensrealität in Weimar mit anderen Menschen teilen, unsere Kritik an ihren formulieren und mit ihnen unsere Praxis von Antifa-Arbeit ausweiten.

Die Möglichkeiten linksradikaler Theorie, Organisation und Praxis sind vielfältig. Selbstbildungsprozesse durch gemeinsames Erschließen von verschiedenen Themengebieten können dabei genutzt werden, um gesellschaftskritisches Argumentieren zu fokussieren. Gruppenbildung zur Etablierung von Strukturen und dem organisierten Schutz vor Repression sowie Aktionen effektiver zu planen. Kommunikationssicherheit, um dem Staat möglichst wenig Angriffsfläche auf die Persönlichkeit zu geben. Vernetzung, um über gelungene und nicht gelungene soziale und politische Konzepte in Austausch zu treten und regionale Erfahrungen auszutauschen. Veranstaltungsbeteiligung- und koordination, um politische Themen öffentlichkeitswirksam werden zu lassen und über die Grenzen der Szenepolitik hinaus Diskurse zu schaffen. Antirepressionsarbeit, die nicht zuletzt rechtlicher, sondern sozialer Natur sein kann. Aktive Recherchearbeit zu lokalen Nazistrukturen, um deren Zusammensetzung, Potential und Handlungsrahmen zu kennen. Darüber hinaus als Ausgangspunkt zur effektiven Bekämpfung dieser Zusammenhänge. Auch müssen Leerstellen der Provinzarbeit erschlossen und besetzt werden. Hier ist zuallererst eine fehlende feministische Theorie und Praxis zu nennen. Die Möglichkeiten sind groß, es liegt an uns sie zu nutzen. Kommt deswegen zur Organize! – Demonstration am 10.02.17 in Weimar.
Für die befreite Gesellschaft, für mehr Leben in der Provinz!

Weimar Hauptbahnhof, 10.02.2017, 17:30 Uhr.
Antifa Koordination Weimar, Januar 2017.