Hotelgruppe sagt AFD-Veranstaltung aufgrund der „Angst vor Protesten“ ab

afdAm Mittwoch dem 2. Dezember sollte eine AFD-Veranstaltung unter dem Motto „Bürgerdialog zum Thema Asyl und Zuwanderung” im BEST WESTERN HOTEL in Gotha stattfinden. Auftreten sollten Björn Höcke (Fraktionsvorsitzender), Olaf Kießling (Abgeordneter Ilmkreis-Gotha) und Stefan Möller („migrationspolitischer Sprecher“) der AFD.

Björn Höcke orientiert sich auf den AFD-Demos in Erfurt an der Rhetorik und dem Gestus vergangener Nationalsozialisten und spielt auf diesen eine “führende” Rolle. Bewusst argumentiert er mit hetzerischen Parolen und dementiert diese hintenrum unbemerkt wieder, um seine Gefolgschaft aufzustacheln. Bereits offen zugegeben setzt er überspitzte Lügen als politisches Mittel ein, um „die Massen in Unruhe zu versetzen”. Welche Situationen er damit schafft (Anbrennen von Geflüchteten-Unterkünften, Angriffe auf Journalist_innen und Andersdenkende usw.) ist ihm demnach durchaus bewusst und zum deutschen Alltag geworden.

Als sich in den folgenden Tagen Protest gegen den AFD-„Bürgerdialog“ ankündigte und die Hotelgruppe mehrfach angeschrieben wurde, zogen diese den Mietvertrag mit der AFD zurück. In verschiedenen Mails und Briefen wurde die Hotelgruppe mit dem Widerpruch ihrerseits konfrontiert, auf der einen Seite für Solidarität mit Geflüchteten zu werben und andererseits Rassisten wie Björn Höcke in ihren Räumen Hetze betreiben zu lassen. Um so bedauerlicher ist es dass der Direktor des Gothaer BEST WESTERN HOTEL`s die Stornierung des Mietvertrages nicht mit eigenen Flüchtlingsprojekten, sondern mit Angst vor „Druck von der Straße” argumentiert.

Die Pressemitteilung des Hotels:

„AFD-VERANSTALTUNG ABGESAGT

Am morgigen Mittwoch wollte die AfD in unserem Haus eine Veranstaltung durchführen. Dafür mietete sie vor etlichen Wochen einen Raum in unserem Hotel.

In den letzten Tagen verschärfte sich die öffentliche Debatte um die
AfD enorm, die für mich zum Zeitpunkt der Buchung nicht absehbar war.

Seit gestern gibt es nun vor allen in den sozialen Medien Aufrufe zu
Protestaktionen vor unserem Hotel und Boykott-Bewertungen. Besorgt bin ich, weil der Druck von der Straße – egal, aus welchem politischen Lager er kommt – dramatisch wächst. So sollten politische Differenzen nicht ausgetragen werden. Ich hätte mir gewünscht, dass man das Gespräch mit mir sucht und unser Hotel nicht mit einem medialen und persönlichen Shitstorm überzieht.

Ich habe als Direktor vor allem eine Verantwortung gegenüber meinen Gästen und für deren Sicherheit. Das gilt ebenso für meine Mitarbeiter. In Sorge um das Wohl und die Unversehrtheit meiner Gäste, meiner Mannschaft und nach Beratung mit der Gothaer Polizei habe ich heute, am 1. Dezember, den Vertrag mit der AfD storniert.

OLAF SEIBICKE
Direktor“