Kartoffelparty in Ohrdruf

stillnotlovinggermanyÜber die Situation in Ohrdruf aka „Browntown“ haben wir bereits im Vorfeld unserer Demo in Gotha vom 10. Oktober berichtet.

– dubiose Securities, die eindeutig mehr als nur “besorgte Bürger” sind

– zahnlosenfreundliche Mahlzeiten, wie Suppen und Brei

– bürgerwehrähnliche Überwachung im Stadtgebiet

Kurzum: deutsche Zustände.

Nachdem die Geflüchteten in Ohrdruf bereits Mitte August mit Naziparolen an Häusern und Wänden “begrüßt” wurden, geht nun der sogenannte „Runde Tisch – Willkommen in Ohrdruf“ in die Offensive.

Sich selbst als Bündelung des bürgerlichen Engagements und das „wahre“ Volk verstehend, will dieser am 21. November ein „1. Begegnungsfest“ veranstalten.

Die Ziele sind klar formuliert. Die „neuen Nachbarn“ sollen kennengelernt und im gleichen Zug der deutschen “Kartoffel“kultur nähergebracht werden. Das klingt mehr nach Stammtisch, als nach einem Begegungsfest auf Augenhöhe. Zudem von nachbarschaftlichen Verhältnisses bei weitem nicht die Rede sein kann.

Das Kennenlernen ist aus unserer Sicht dringend notwendig! Denn weder die Außenstelle der Erstaufnahme auf dem Übungsplatz, noch die Gemeinschaftsunterkunft in der Suhler Straße eignen sich besonders gut dazu. Die erste Unterkunft darf nicht betreten werden, die zweite liegt, dank dem Ohrdrufer Stadtrat, am Arsch der ohnehin verödeten Stadt. Eine Absurdität betrachtet mensch den Leerstand an Wohnungen und Häusern in Ohrdruf.

Was unter dem Näherbringen der deutschen Kultur zu verstehen ist bleibt bislang unklar. Vielleicht knüpfen die Ohrdrufer*innen an ihrem altbewährtem Konzept „Das Leben in Deutschland kostet…“ an. Entsprechend wird den Geflüchteten im Ohrdrufer Kirchenladen für die dort abgegebenen Spenden auch noch Geld abgeknöpft.

Ob es tatsächlich zu einer Begegnung, die zudem noch von Erfolg und Nachhaltigkeit gekrönt sein soll, mit der eher rechtsgerichteten, ortsansässigen Bevölkerung kommt, bleibt fraglich. Umso schlimmer, dass weitere Veranstaltungen geplant sind, für die mehrere tausend Euro verbraten werden sollen.

Zudem ist zu erwarten, dass sonst so „überforderte“ Politiker*innen aus Ohrdruf und dem Landkreis anwesend sein werden, um sich bei dem ein oder anderen Häppchen mit den Geflüchteten fotografieren zu lassen.

Und als ob das an völkischem Kartoffelauflauf nicht reicht haben die Neonazis um Pro Ohrdruf eine Kundgebung, direkt neben dem Begegnungsfest an der Goldberghalle, für ca. 50 Personen gegen die sogenannte „Überfremdung“ angemeldet.

Wir bezweifeln dass all das zur Verbesserung der Situation von Geflüchteten in Ohrdruf beitragen wird.